Witterungsbeständige Pulverbeschichtung entwickeln

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In der Regel müssen modifizierte, feuchtebeständige, holzbasierende Substrate mit mehrschichtig und allseitig aufgebrachten Anstrichen versehen werden. Dieses Verfahren bedingt einen hohen Beschichtungsaufwand und lange Trocknungszeiten. Dennoch sind nur kurze Wartungsintervalle für den Endkunden zu erwarten. Im Vergleich dazu stellt die Pulverlackierung eine dauerhafte, umweltfreundliche, ressourcenschonende und rationelle Beschichtungstechnologie dar, die den Kundenwunsch nach ökologisch unbedenklichen Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen mit hoher Witterungsbeständigkeit und verlängerten Wartungsintervallen bedienen kann. Allerdings sind außenbeständige Pulverlacksysteme bei erhöhten Einbrenntemperaturen zu verarbeiten, die weit über den für Holzwerkstoffe zulässigen Werten liegen.

Verfahren im Verbund konzipiert

Im Interesse einer umweltschonenden und nachhaltigen Oberflächenbehandlung wird deutlich, dass neue Aktivitäten erforderlich sind, die insbesondere die Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten für Pulverlackanwendungen fokussieren. Vor diesem Hintergrund haben die Partner in dem international besetzten, vom Kompetenzzentrum Holz koordinierten Projekt „PowderExteriorWood“ denkbare Ansätze zur witterungsbeständigen Pulverbeschichtung von Holz- und Holzfaserverbundwerkstoffen erforscht. Eine wesentliche Errungenschaft war die Entwicklung neuer Holzpolymerformulierungen mit reduziertem und für die Pulverlackierung angepasstem elektrischen Widerstand sowie optimalen Haftungseigenschaften. Hinzu kamen die gezielte Oberflächenbehandlung von außenbeständigen Faserplatten und acetyliertem Massivholz mit Leitfähigkeitsimprägnierungen, um eine definierte, merformulierungen zu erzielen. Infolge konnten der elektrische Widerstand deutlich reduziert und eine elektrostatische Pulverlackapplikation an den extrudierten Profilen oder Spritzgussbauteilen sichergestellt werden. Auf Basis der erarbeiteten Forschungsergebnisse ist es nun möglich, außenbeständige Holzfaserwerkstoffe, Massivholz und Holzpolymerverbunde für das Pulverbeschichtungsverfahren zu modifizieren, hochreaktive Niedrigtemperatur-Pulverlacksysteme für die geforderte Witterungsbeständigkeit der holzbasierenden Substrate zu entwickeln sowie die Prozesstechnik der Pulverlackapplikation und Härtung zu adaptieren beziehungsweise zu optimieren.

Der komplette Beitrag ist in der JOT 08/2021 erschienen.

Autor(en): Christoph Jocham, Teamleiter Kompetenzzentrum Holz GmbH

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