Neues Herstellungsverfahren für Hochglanzlack soll Raumluft verbessern

In Gebäuden können Möbel, Fußbodenbeläge oder andere Einrichtungsgegenstände Schadstoffe an die Luft abgeben. Ein neues Projekt der Firma Innovative Oberflächentechnologien (IOT, Leipzig) soll dazu beitragen, dass diese künftig besser wird. Dabei wird das Unternehmen fachlich und finanziell mit rund 332.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Damit Küchen oder andere Möbel das Prädikat Hochglanz erhalten, werden sie mit einer speziellen Folie in Klavierlack-Qualität beschichtet. Dafür wird eine sehr glatte Folie mit speziellem Lack beschichtet, der bis zur Hälfte aus Lösemitteln besteht. Anschließend muss die Folie getrocknet und unter ultraviolettem Licht gehärtet werden. Dies erfordert viel Energie und Rohstoffe ‒ allein für den europäischen Möbelmarkt würden für die rund 100 Millionen Quadratmeter Folie 300 bis 500 Tonnen Lösemittel und 1200 Megawattstunden Energie verbraucht. IOT und IOM wollen nun spezielle Lacke entwickeln, die ohne Lösemittel die zum Herstellen von Hochglanzfolien notwendige Dünnflüssigkeit haben. Zusätzlich soll die Farbe beim Auftragen auf die Folie mechanisch so bearbeitet werden, dass die für den Hochglanzeffekt verantwortliche, sehr ebene Oberfläche entsteht. Für das Aushärten der Lackschicht mithilfe von ultraviolettem Licht soll ein Verfahren genutzt werden, mit dem auf die ansonsten benötigten Rezepturbestandteile zum Start der Aushärtereaktion verzichtet werden kann. Diese sind teuer, knapp am Markt und deren Rückstände in der Lackschicht belasten die Raumluft. Zudem wird insgesamt weniger Lack aufgetragen.

Autor(en): Ke

Alle Branche News