VOA Blitzumfrage: Sind Homeoffice-Pflicht und Lockdown realistisch?

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Zu Beginn des Jahres 2021 drehte sich die politische Diskussion um ein verpflichtendes Homeoffice und einen möglichen Lockdown der industriellen Produktion. Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) führte hierzu eine Blitzumfrage durch. Die befragten ordentlichen Mitglieder und Fördermitglieder erteilten den Forderungen eine klare Absage. Dort, wo es möglich ist, wurde bereits in großem Umfang Homeoffice eingeführt, so die Unternehmen. Für Büropersonal ist es schon zu 83 % möglich von zu Hause aus zu arbeiten, eine Ausweitung dieses Angebots ist nach Meinung von 59 % aber nicht weiter umsetzbar. Gründe hierfür seien beispielsweise eine fehlende EDV-Ausstattung oder eine zu langsame Internetverbindung. Im Bereich der Produktion, in der 88 % der befragten Mitgliedsunternehmen mehr als 20 Personen beschäftigen, werden die faktischen Grenzen des Homeoffice klar: Laut 89 % der VOA-Mitgliedsunternehmen können die Beschäftigten in der Produktion auf keinen Fall außerhalb des Unternehmens arbeiten. Es gibt faktische Grenzen, weiß VOA-Geschäftsführerin Dr. Alexa A. Becker: "In der Produktion ist Homeoffice real nicht umsetzbar. Dort ist für die Aufrechterhaltung der Betriebstätigkeit zwingend eine Anwesenheit vor Ort unter entsprechenden Hygienestandards erforderlich." Um die Beschäftigten dennoch vor einer Corona-Erkrankung zu schützen, wurden mit der Einführung der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel höchste Sicherheitsstandards angewandt, welche die Betriebe bereits umsetzen. Der VOA hat die Umsetzung der aktuellen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen stets im Blick und steht ihren Mitgliedern hilfreich zur Seite. Dementsprechend fühlen sich die VOA-Mitgliedsunternehmen zu 93 % gut über betriebliche Präventionsmaßnahmen durch den Verband informiert.

Höhere Sicherheitsstandards statt Produktionsstillstand

Der VOA brachte im Anschluss der Umfrage die Auffassung der Branche entsprechend in die politische Diskussion ein. Der Verband begrüßt nun die Entscheidung von Bund und Ländern vom 19. Januar 2021, überall dort, wo Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist, im Rahmen der Covid-19-Arbeitsschutzstandards auf eine Reduzierung der Belegung, Abstandsregeln und auf medizinische Masken zu setzen, anstatt die Wirtschaft komplett herunterzufahren. Viele Unternehmen leiden schon jetzt unter der andauernden herausfordernden Situation, Lieferketten sind global bereits angespannt und nicht wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Laut der aktuellen Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gehen Industrieunternehmen für das Jahr 2022 von einer Produktionslücke von 5 % im Vergleich zum Niveau des Jahres 2019 aus. Die Beschäftigung werde voraussichtlich 4 %, die Investitionen 6 % unter dem Vorkrisenniveau liegen. Durch ausbleibende Investitionen droht die Corona-Krise zu einer Strukturkrise auszuwachsen, warnt die IW. Daher sei es dringend erforderlich, dass die Handlungsfähigkeit der Wirtschaft erhalten bleibt.

Autor(en): Wi

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