Am 20. Juli 2015 hat das Fraunhofer IPA die Gewinner der "Oberfläche 2015" bekanntgegeben. Mit der Auszeichnung prämiert das Institut seit 2012 alljährlich innovative Anwendungen und Technologien aus dem Gebiet der Oberflächentechnik. Die Jury des Wettbewerbs bildeten Martin Metzner vom Fraunhofer IPA, Martin Riester vom VDMA Fachverband Oberflächentechnik und Michael Hilt von der Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e.V. Sie wählten die Preisträger anhand der Kriterien Innovationssprung,Nachhaltigkeit, Enabler-Qualitäten und industrielle Machbarkeit aus. Gewonnen hat in diesem Jahr die Firma Sto SE Co. KGaA, die eine intelligente Fassadenfarbe nach dem Vorbild des Nebeltrinker-Käfers entwickelt hat. Um in der Wüste zu überleben, wandelt dieser den Nebel, der auf seinem Rücken kondensiert, in Wasser um. Das bionische Prinzip bildet die Grundlage für die neue Fassadenfarbe: Die hydrophil-hydrophobe Mikrostruktur, die durch eine Kombination von organischen und anorganischen Komponenten und einer Selbstorganisation während der Trocknungsphase entsteht, führt das durch Tau und Nebel entstandene Wasser an der Fassade in Rekordzeit ab.
Die Fassadenoberfläche trocknet deutlich schneller und ist resistenter gegen Algen und Pilze.
Platz zwei belegte die Firmen Tubex GmbH mit einem umweltfreundlichen Verfahren zur
Innenbeschichtung von Dosen. In einer Forschungskooperation wurde ein energie- und materialeffizientes Verfahren zur Innenbeschichtung von Aerosol-Monobloc-Dosen entwickelt. Beim "Powder Can Coating" werden die herkömmlich eingesetzten Lacke durch Pulverlacke ersetzt. Eine Schlüsseltechnologie ist dabei die Dünnschichtapplikation (15 bis 25 μm), die eine hohe Flexibilität und Präzision sowie einen optimalen Materialverbrauch ermöglicht.
Den dritten Preis erhielt die Airbus Group Innovations (AGI) für eine eisphobe Aluminiumoberfläche zur energieeffizienten Enteisung von Flugzeugkonfigurationen. Die neuartige Oberfläche wird in einem dreistufigen Prozess aus Spiegelpolitur, Nanostrukturierung und Hydrophobierung hergestellt. Erste Versuche im Vereisungswindkanal haben die Wirksamkeit der Technologie bestätigt: Bei der Enteisung eines Flügels mit schlankem Profil erzielten die Entwickler eine Effizienzsteigerung von 42 Prozent.
Autor(en): Ke