Stärken eines kantigen Strahlmittels nutzen

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Durch den Einsatz von rundem Strahlmittel wird auf die Vorteile verzichtet, die ein kantiges Strahlmittel leisten kann. Wie sich diese auswirken, liegt vor allem in der Härte des gewählten kantigen Strahlmittels. Winoa setzt daher bei der Oberflächenvorbereitung regelmäßig auf das "weiche" kantige Strahlmittel GP, das einen Härtebereich von 47 bis 52 HRC abdeckt. Mit einer anfänglich kantigen Form erzeugt das GP ein homogenes Oberflächenprofil und überzeugt durch hohe Reinigungsleistung. Hinzu kommt die um bis zu 15 % erhöhte Produktionseffizienz bei parallel verkürzter Strahlzeit. Der Verbrauch ist ebenfalls ein wichtiger Faktor: Aufgrund des Herstellungsprinzips – speziell der mehrstufigen Wärmebehandlung und einer geringeren Härte – fällt dieser beim GP geringer aus als bei einem runden metallischen Strahlmittel. Der Verbrauch kann zwischen 10 und 15 % niedriger liegen – auch gegenüber metallischen Strahlmitteln mit anderer chemischer Zusammensetzung. Dementsprechend fallen weniger Staub und Abscheidegut an. Hier können nochmals Einsparungen bei der Entsorgung erzielt werden, vor allem dann, wenn das Abscheidegut aufgrund der Inhaltsstoffe gesondert zu behandeln ist.

Wirkungsgrad steigern, Einsparungen generieren

Weitere Pluspunkte resultieren aus der geringeren Härte. Das kantige Medium weist eine geringere Eingangshärte auf als etwa ein kantiges GH. Es wird im Prozess verhältnismäßig schnell abgerundet und so zunehmend kartoffelförmiger. Damit vereinen sich die Vorteile des runden Mediums mit dem des Kantigen. Durch einen konstanten Nachfüllrhythmus zur Aufrechterhaltung des optimalen Betriebsgemischs in der Strahlmaschine erhalten Sie das Beste aus beiden Welten. Der Einfluss auf die Wartungskosten sollte in der Betrachtung unbedingt Berücksichtigung finden. Aufgrund der niedrigeren Eingangshärte und der möglichen Strahlzeitverkürzung von bis zu 15 % durch den Einsatz von GP sind auch Einsparungen bei der Wartung der Strahlanlage möglich. Für die Anhaftung eines Beschichtungsstoffs ist unter anderem die Beschaffenheit des Oberflächenprofils von Relevanz. Die definierte Peakzahl wiederum spielt eine wichtige Rolle bei der anschließenden Beschichtung, da dieser Wert und die Ho­mogenität der Oberfläche in direkter Korrelation zur Haftung von Beschichtungsstoffen auf einer metallischen Oberfläche stehen. Im Allgemeinen wird bei Verwendung des GP eine um etwa 25 bis 50 % höhere Spitzenzahl als beim Einsatz von rundem Strahlmittel erzielt.

Der komplette Beitrag ist in der JOT 07/2021 erschienen.

Autor(en): André Schmitz, Timm Fay, Winoa Deutschland GmbH

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