Die wirtschaftlichen Perspektiven in Deutschland und in der Eurozone haben sich zuletzt eingetrübt. Die Industriekonjunktur durchläuft derzeit eine kleine Schwächephase. Nachfolgend ein aktueller Überblick über die wirtschaftliche Situation in einigen, für Oberflächentechnik wichtigen Branchen.
Solide Wachstumsraten in den automobilen Hotspots, wie China und den USA, sorgen für einen guten Verlauf der Automobilkonjunktur. Mit über 4,2 Mio. gefertigten Pkw in den ersten drei Quartalen 2014 ist die Produktion in Deutschland um vier Prozent gestiegen. Im letzten Quartal dürften sich allerdings die aktuell negativeren Erwartungen auf die Produktion und den Export auswirken, sodass die Wachstumsgeschwindigkeit leicht abnehmen wird.
Im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag die Produktion in den ersten acht Monaten des Jahres exakt auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang stagnierte im Zeitraum von Januar bis August. Der VDMA hatte bereits Ende Juli seine für 2014 aufgestellte Produktionsprognose von plus drei auf plus ein Prozent revidieren müssen. Für das kommende Jahr lautet die Prognose für die reale Produktion von Maschinen und Anlagen in Deutschland auf plus zwei Prozent. Ein Aufschwung ist zyklisch bedingt überfällig.
Die deutsche Bauindustrie sieht angesichts der Vorgaben aus den ersten fünf Monaten und des hohen Auftragsbestandes zur Jahresmitte keinen Anlass ihre Prognose für 2014 zu revidieren. Erwartet wird weiterhin ein nominales Umsatzwachstum von real drei Prozent. Wachstumstreiber wird der Wohnungsbau sein. Obwohl der Wirtschaftsbau seit Juni unter der schwächeren gesamtkonjunkturellen Entwicklung leidet, dürfte im Gesamtjahr noch ein Wachstum von drei Prozent zu verzeichnen sein.
Nach acht Monaten des Jahres liegt die Produktion der Stahl- und Metallverarbeiter in Deutschland um 4,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im weiteren Jahresverlauf ist jedoch mit niedrigeren Wachstumsraten zu rechnen, bereits das dritte Quartal dürfte schwächer ausfallen als das Vorquartal und nur noch knapp über dem Vorjahresniveau liegen. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind in den negativen Bereich gerutscht. Die Prognose von drei Prozent Produktionswachstum im Jahr 2014 sollte allerdings dennoch erreichbar sein.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie ihren Vorjahreswert nur noch um 0,3 Prozent übertroffen. Die Produktion der Elektrounternehmen ist von Januar bis August 2014 um 1,7 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. Der Branchenumsatz belief sich zwischen Januar und August auf insgesamt 110,9 Mrd. Euro und übertraf seinen Vorjahresstand damit um 2,1 Prozent. Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat im September 2014 nochmals deutlich nachgegeben, befindet sich aber immer noch leicht im positiven Bereich.
Autor(en): Ke