Schnellere Farbwechsel durch Molchtechnik

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Weiss automotive mit Sitz in Appenweier beliefert vor allem Kunden aus dem Automotive Premium Segment mit lackierten Kunststoffteilen wie Stoßfänger, Heckspoiler und sonstige Anbauteile. Die besondere Herausforderung liegt dabei in sehr kleinen Losgrößen und der Verarbeitung von Sonderfarben und Effektlacken in Serienqualität. Geringe Lackverluste und schnelle Farbwechsel in der mit zwei Robotern ausgestatteten BC-Kabine nehmen einen hohen Stellenwert ein. Durch Umrüsten der Lackdosierpumpen mit Molchtechnik konnten Lack- und Spülmittelverluste reduzieren und Farbwechselzeiten verkürzt werden. Die Anpassung der Spülmittelversorgung ermöglicht nun einen simultanen Farbwechsel an allen Sonderfarbstationen, was die Flexibilität der Anlage weiter erhöht.
Das Umbaupaket von Reiter umfasst neben den Molchsende- und Empfangsstationen neue molchbare Farbwechsler, molchbare Ringleitungen, Spülblöcke, Molchsensoren, die Anpassung der Steuerung und die gemeinsame Erarbeitung der neuen Prozesse an der Anlage. Die Investition war durch die Einbindung der vorhandenen Komponenten und Steuerung wesentlich geringer als für eine Neuausrüstung, was eine kurze Amortisationsdauer nach sich zieht.

Automatische Farbrückführung und kurze Molchzeiten

Ein wesentliches Merkmal der Steuerung ist der individuelle Prozessablauf je Station, mit dem sich optimale Prozesse abhängig von der Ringleitungslänge und Viskosität definieren lassen. Die einfach und kostengünstig aufgebaute Farbversorgung erlaubt die automatische Rückführung der Farbe innerhalb der Ringleitung und die vorhandene SPS-Steuerung ermöglicht die optimale Anpassung der Rückführ- und Reinigungszyklen je System in Abhängigkeit der Leitungslänge und Viskosität.

Die hohe Viskosität der Uni-Lacke im Vergleich zu Metallic- oder Pearl-Effekt-Lacken führt zu höherem Spülmittelverbrauch für die Pumpenspülung und längeren Laufzeiten bei den Ringleitungen. Um den Verschleiß der Molche zu minimieren, dürfen diese nicht mit zu hoher Geschwindigkeit in die Empfangsstation einfahren. Daher wird für die Uni-Stationen ein zusätzlicher Sensor verwendet, der die Möglichkeit einer optimierten Drucksteuerung und damit kurze Molchzeiten auch bei hochviskosen Lacken bietet.

Der komplette Beitrag ist in der Mai-/Juni-Ausgabe von JOT erschienen.

Autor(en): Dipl. Wirt. Ing. Frank Reiter, Reiter GmbH + Co. KG Oberflächentechnik

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