Schleiftagung 2023: Wie erhält die Schleiftechnik ihre Wettbewerbsfähigkeit?

Klimawandel, Ressourcenengpässe, Fachkräftemangel: Die Schleiftagung am 25. und 26. Januar 2023 in Stuttgart-Fellbach liefert Anregungen und Impulse, wie die Schleiftechnik in diesem Spannungsfeld wettbewerbsfähig bleiben und neue Anwendungen erschließen kann. Effizienz und Nachhaltigkeit werden bei der 20. Ausgabe der Schleiftagung wieder im Fokus stehen. Wie kann der Ressourceneinsatz beim Schleifen reduziert und der CO2-Footprint geschliffener Bauteile über den gesamten Produktlebenszyklus verbessert werden? Wie kann schleiftechnologisches Know-how, zum Beispiel in Simulationsmodellen, nutzbar gemacht werden, um schnell auf gestörte Lieferketten reagieren zu können? Wie können digitale Assistenzsysteme Maschinenbediener und Prozessverantwortliche bestmöglich bei Ihren Entscheidungen unterstützen? Diese Leitfragen diskutiert die Community aus Forschung und Industrie während der zweitägigen Präsenzveranstaltung. Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University hat gemeinsam mit dem Fachbeirat wieder ein spannendes Tagungsprogramm aus den vier Themenblöcken innovative Schleifwerkzeuge, moderne Maschinentechnik, effiziente Prozessauslegung und ressourcenschonende Kühlschmierstoffversorgung zusammengestellt. In den Vorträgen aus Industrie und Wissenschaft werden aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für Anwender verständlich und verwertbar gemacht.

Martin Gerlitzky (Diamantgesellschaft Tesch GmbH) stellt aktuelle Erkenntnisse zur Schleifbearbeitung von hartmetallbeschichteten Bremsscheiben vor, die einen großen Beitrag zur Reduzierung von Feinstaubemissionen leisten. Einen Ausblick auf den digitalen Schleifprozess 2030 in der Smart Factory liefert Prof. Franz Haas (TU Graz). Dr. Oliver Gossel (Röders GmbH) spricht über die Herausforderungen und Potenziale der kombinierten Schleif- und Fräsbearbeitung in einer Werkzeugmaschine. Ressourceneffizientes Schleifen mit grobkörnigem CBN lautet der Arbeitstitel des Beitrags von Prof. Berend Denkena (Insitut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen IFW der Leibniz Universität Hannover). Roman Stabauer (Grindaix GmbH) erläutert, wie der Energie- und der Ressourcenbedarf durch angepasste Düsentechnik, adaptive Regelung der KSS-Zuführung und umweltverträgliche Öle reduziert werden kann. Einen Ansatz für das Upcycling von Schleifschlamm zur Verwertung von Korn- und Werstückwerkstoff präsentiert Dr. Sebastian Jäger (Bergische Universität Wuppertal). Dr. Stefan Schmaltz (Schaeffler AG) zeigt den Mehrwert von Bearbeitungssimulationen für die robuste Prozessauslegung in der industriellen Praxis auf. Prof. Eckart Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb IWF der TU Berlin) stellt innovative Werkzeugentwicklungen für die Abrichttechnologie vor. Erkenntnisse zur funktionsoptimierten Schleifbearbeitung von Dichtungsgegenlaufflächen für die Elektromobilität präsentiert Prof. Thomas Bergs (Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen). Adrian Schoch (Motorex AG) stellt ein Konzept zur Customized Fluid Automation beim Schleifen vor. Prof. Petra Wiederkehr (TU Dortmund) zeigt Potenziale der Modellierung und Simulation kraft- und weggeregelter Schleifprozesse auf, um Bearbeitungsergebnisse schon vor dem ersten Werkzeugeingriff vorhersagen zu können. In einem Exkursvortrag wird Prof. Michael Lauster (Fraunhofer Institut für naturwissenschaftliche Trendanalysen INT) über aktuelle Trends und Entwicklungen in der Sicherheitsindustrie informieren. Weitere Beiträge sowie ein Key-Note-Vortrag sind noch in Abstimmung. Begleitend gibt es eine Fachausstellung und Nachwuchswissenschaftler stellen in Kurzvorträgen ihre neusten Forschungsergebnisse vor, die in den Postersessions diskutiert und vertieft werden können. Kaffeepausen mit Themenforen und ein gemeinsames Abendprogramm bieten die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.

Autor(en): mak

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