Pulverlacke - Steigender Kostendruck bei den Rohstoffpreisen

Seit Sommer 2016 steigen die Rohstoffkosten für Pulverlacke stetig. So sind zum Beispiel die Einkaufspreise für das Weißpigment Titandioxid in diesem Zeitraum um 50 bis 60 Prozent gestiegen. Ein Ende der Verteuerung dieses wichtigen Basisrohstoffes ist nach Meinung der Fachgruppe Pulverlacke im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) nicht absehbar. International begrenzte Fertigungskapazitäten treffen auf eine hohe und steigende Nachfrage, so dass schon die Beschaffung des Weißpigments generell immer schwieriger wird. Titandioxid in gleichbleibender Qualität ist ein unverzichtbarer Rohstoff, der in Pulverlackrezepturen mit bis zu 35 Prozent eingesetzt wird. Unerwartete Lieferverzögerungen von über zwei Monaten bereiten den Unternehmen daher große Sorge. Auch Bindemittel sind seit 2016 deutlich im Preis gestiegen. Besonders hoch fielen die Kostensteigerungen bei den Epoxidharzen aus, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um bis zu 20 Prozent teurer wurden. Durch die Verknappung für die Polyesterharzherstellung unentbehrlicher Basis-Rohstoffe auf den internationalen Märkten verteuerten sich nun auch Polyesterharze erheblich und unerwartet stark. Diese Verteuerung von mittlerweile bis zu 30 Prozent, besonders ausgeprägt bei Hochwetterfesttypen, hält nach Angaben des VdL bis heute an. Eine Entspannung der Preis- und Liefersituation ist aus heutiger Sicht auch für 2018 nicht absehbar. Die Rohstoffkosten machen einen Großteil der Gesamtkosten eines Pulverlackes aus, denn aufgrund des Festkörperanteils von 100 Prozent wirken sich die Preissteigerungen hier besonders stark auf die Materialeinstandskosten der Produkte aus. Nach Meinung des Verbandes ist ein Ende der Kostenspirale nicht in Sicht.

Autor(en): ke

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