Die Unternehmen der österreichischen Lackindustrie blicken auf ein schwieriges Jahr 2015 zurück. Mit einer Gesamtproduktion von 152 000 Tonnen und einem Produktionswert von 421 Mio. Euro konnte nur eine geringe Steigerung von 1,4 Prozent erreicht werden. Für das Jahr 2016 gibt sich Hubert Culik, Obmann der österreichischen Lackindustrie, optimistisch, dass das Jahr 2016 besser ausfallen wird. Deutschland ist für die österreichische Lackindustrie der weitaus wichtigste Exportmarkt. Insgesamt wurden 2015 Lacke und Farben im Wert von 295 Mio. Euro nach Österreich aus Deutschland importiert und im Wert von 85 Mio. Euro exportiert. Von der EU angestrebte Beschränkungsmaßnahmen von wichtigen Rohstoffen stellen auch die österreichische Lackindustrie vor neue Herausforderungen. So könnte die Einstufung von Titandioxid als krebserregend der Lackindustrie das wichtigste Weißpigment nehmen. Die von der EU angestrebten Beschränkungen im Biozid-Bereich erschweren die Haltbarkeit besonders bei wasserbasierten Farben und Lacken, da diese Produkte ohne Konservierungsstoffe nur noch in Kühlung gelagert werden könnten. Die österreichische Lackindustrie ist davon überzeugt, dass der heutige Kenntnisstand einen sehr bewussten und nachhaltigen Umgang mit Bioziden ermöglicht und lehnt pauschale Mengenreduzierungen ohne Berücksichtigung des Nutzens von Bioziden ab. Die österreichische Lackindustrie fordert die EU-Kommission auf, einen risikobasierten Ansatz bei Verboten und Beschränkungen zu wählen und wünscht sich durch Übergangsfristen mehr Zeit, um auf Änderungen reagieren und Rohstoffe ersetzen zu können.
Autor(en): ke