Oberflächentechnik im Sog der Wirtschaftskrise

Anlässlich der SurfaceTechnology auf der Hannover Messe 2009 gaben die für die Oberflächenbranche relevanten Verbände aktuelle Zahlen über die wirtschaftliche Situation in ihren Bereichen bekannt.

Die Lackiertechnik erzielte nach Angaben der Fachabteilung Oberflächentechnik im VDMA im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 6 %. Die deutschen Anbieter konnten mit einem Welthandelsanteil von 26 % ihre international führende Stellung halten. Allerdings zeichnete sich bereits im 4. Quartal 2008 ein deutlicher Einbruch im Auftragseingang ab. Umsatzrückgänge von 30 % sind aktuell mehr Regel als Ausnahme. Im Anlagenbau ist der Umsatzrückgang bislang aufgrund des Auftragspolsters weniger gravierend ausgefallen. Insgesamt rechnen die Unternehmen der Branche für das laufende Jahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang.

Ein stark überdurchschnittliches Branchenwachstum hat die plasmagestützte Oberflächentechnik in den vergangenen Jahren erzielt. Nach Angaben der Fachabteilung Oberflächentechnik im VDMA hat sich der Branchenumsatz von 1 Mrd. in 2006 auf 2 Mrd. Euro in 2008 verdoppelt. Dabei macht das Anlagengeschäft rund zwei Drittel des Umsatzes aus. Für das laufende Jahr rechnen die Unternehmen mit einem signifikanten Rückgang der Nachfrage. Im Bereich Lohnbehandlung ist seit November 2008 bereits ein Rückgang um mehr als 30 % zu verzeichnen. Ähnliches zeichnet sich im Komponentengeschäft ab. Die Auswirkungen im Anlagenbau werden sich zeitverzögert zeigen.

Die Lackproduktion in Deutschland leidet in zahlreichen Marktsegmenten unter dramatischen Rückgängen. So erzielte das Marktsegment Industrielacke im Jahr 2008 noch einen geringen Absatz-Zuwachs von knapp 1 %. Für das laufende Jahr rechnet der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) mit einem Rückgang der Umsätze um bis zu 4 %.

Die Galvano-Branche befindet sich nach Informationen des Zentralverbandes Oberflächentechnik (ZVO) wie die gesamte Wirtschaft seit dem 4. Quartal 2008 im freien Fall. Nachdem die Branche im Gesamtjahr 2008 noch ein Zuwachs bei den Umsätzen von 3 % erzielte, sind seit Oktober 2008 Umsatzeinbrüche von 50 % und mehr zu verkraften. Eine durchgreifende Besserung der Situation ist innerhalb der nächsten zwölf Monate nicht in Sicht. So erwarten 60 % der befragten Unternehmen schlechtere oder wesentlich schlechtere Geschäfte.

Autor(en): Ke

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