Neuer TPU-Werkstoff für Dekorhäute - kälteflexibel, weichmacher- und halogenfrei

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Die Bayer MaterialScience AG hat ein neues aromatisches thermoplastisches Polyurethan (TPU) entwickelt. Es ist nach Angaben des Polymer-Spezialisten kälteflexibel, weichmacher- und halogenfrei und gut haftet gut auf PUR-Schaum und -Lack. Daher eigne es sich besonders gut für zwei fortschrittliche Verfahren zur Herstellung von Dekorhäuten in den Bereichen Instrumententafeln sowie Tür- und Armbrüstungen von Automobilen.

Eine dieser Technologien, für die sich das neue "Desmopan DP 3790AP" empfiehlt, ist das Rotationssintern, auch Slush Molding genannt, mit anschließender Lackierung. Bei der zweiten handelt es sich um das von dem Systemlieferanten Intier Automotive Interiors entwickelte IMC-"Slush Molding"-Verfahren (IMC = In Mold Coating), das die Produktion fertig lackierter Dekorhäute in einem Prozessschritt ermöglicht. Dazu wird zunächst die Kavität des Formhaut-Werkzeugs lackiert, aufgeheizt und anschließend an eine Box mit dem TPU-Pulver angeschlossen. Diese Technologie habe im Vergleich zur Polyurethan-Sprühtechnologie und zum reinen Slush Molding den Vorteil, dass mehrfarbige Dekorhäute durch einfaches Kaschieren im Werkzeug leichter und wirtschaftlicher umsetzbar sind.

"Unser TPU ist von seiner Eigenschaftskombination her anderen gängigen Dekorhaut-Materialien überlegen", wirbt Jürgen Hättig, TPU-Experte bei Bayer MaterialScience. "So ist es weichmacher- und halogenfrei und versprödet dank seiner Kälteflexibilität nicht bei tiefen Temperaturen, was für das sichere Funktionieren des Airbags wichtig ist. Außerdem kann der Verarbeiter im Gegensatz etwa zu herkömmlichen Spray-Verfahren einen fertigen Kunststoff einsetzen, was für ihn wesentlich weniger Aufwand bedeutet."

Autor(en): Thomas Jungmann

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