Nachleuchtende, antimikrobielle Verbundgläser

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Im Rahmen einer vom Land Thüringen unterstützten Machbarkeitsstudie, an der die Partner Underpressure GmbH aus Gera, Wolf-Dierk Lohnitz Glas und Spiegel KG aus Machern sowie Innovent aus Jena beteiligt waren, wurden mit Phosphorenz-Leuchtstoffen der Marke Lumentics erstmalig Prototypen von nachtleuchtenden, antimikrobiellen Verbundglasscheiben hergestellt.

Dafür wurden die Gläser zunächst mithilfe der Pyrosil-Technik mit dünnen Haftvermittlerschichten versehen. Im nächsten Schritt erfolgte der Siebdruck der nachleuchtenden Partikel auf die so vorbehandelten Glasoberflächen. Bei der Herstellung der Verbundgläser wurde Ethylen-Vinylacetat (EVA) verwendet, das höhere Adhäsionsgrade aufweist als Polyvinylbutyral (PVB). In einem letzten Schritt erhielten die Glasoberflächen eine antimikrobiell wirksame Beschichtung. Dafür werden mittels einer Atmosphären-Druckplasma oder flammgestützten Gasphasenbeschichtung circa 100 – 200 nm dünne, silikatische Schichten aufgebracht. Während des Schichtwachstums lassen sich antimikrobiell wirksame Bestandteile in die glasartige Schichtmatrix einbinden. Als antimikrobielle Komponenten dienen wahlweise Wirkstoffe auf Basis von Silber-, Kupfer- oder Zinkverbindungen.

Die Transmission der Gläser bleibt vom Einsatz der Wirkstoffe weitestgehend unbeeinflusst. Durch die hohe Beschichtungseffizienz und die Skalierbarkeit der flammgestützten Gasphasenabscheidung auch auf große Flächen ist eine wirtschaftliche Umsetzung dieser Technologie gegeben. Alternativ zu den hergestellten Verbundglasscheiben wurden auch Einfachverglasungen realisiert, die auf der Rückseite nachtleuchtend und auf der Vorderseite antibakteriell beschichtet wurden.

Autor(en): spa

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