Nachhaltiger und kostengünstiger Palladiumersatz

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Seit Jahren gilt Palladium unter den Platinmetallen als ideale Zwischen- oder Endschicht. Der kontinuierliche Preisanstieg des Edelmetalls, der in diesem Jahr die 100 €/g Marke überschritten hat, lässt Produzenten spätestens jetzt nach Alternativen suchen. Umicore Metal Deposition Solutions hat den Trend erkannt und frühzeitig mit der Ausweitung seiner Produktfamilie Ruthuna begonnen. Mit weniger als 20 €/g ist Ruthenium aktuell um ein Vielfaches günstiger und war auch in den letzten Jahre nur geringfügig teurer. Gerade diese Preisstabilität bringt die Möglichkeit, vorausschauend kalkulieren zu können. Doch gerade in der heutigen Zeit ist nicht mehr alleine der Preis entscheidend. Kunden, Zulieferer und Produzenten beschäftigt auch das Thema Qualität und Nachhaltigkeit. Reines Ruthenium ist mit Abstand das abriebsbeständigste Platinmetall. Diese Eigenschaft sichert Broschen, Ringen, Armbändern, Schnallen und weiteren dekorativen Accessoires trotz ständiger Reibung eine hohe Lebensdauer. Ein Abrieb von 0,05 μm im Bosch-Weinmann Test attestiert Ruthuna einen deutlichen Qualitätsvorteil gegenüber Palladium. Im hauseigenenTestlabor kommt reines Palladium mit 6,8 μm im gleichen Testverfahren auf einen 136-fach höheren Abrieb. Auch was eine stete Rohstoffversorgung betrifft, liegt Ruthenium im Vorteil. Russland ist mit 90 Tonnen im Jahr weltweit der größte Palladium-Produzent. Leider hat sich Russland durch die Ereignisse im Konflikt mit der Ukraine nicht als verlässlicher Partner für Rohstoffe erwiesen. Ruthenium dagegen kommt zu 87 % aus Südafrika und nur zu 4 % aus Russland (Stand 2020). Außerdem haben Unternehmen die Rücknahme von Ruthenium aus gebrauchten Elektrolyten zu tagesaktuellen Kursen angekündigt. Ruthuna kann direkt als Endschicht verwendet werden und besitzt bei normaler Verwendung quasi eine lebenslange Abriebsbeständigkeit. Helle Schichten mit einem L*-Wert (L*a*b* Farbraum) von 74 bis zu sehr dunklen Überzügen mit einem L*-Wert von 63 sind standardmäßig möglich. Nicht immer ist Ruthenium als Endschicht gewünscht oder die Helligkeit ist nicht hell beziehungsweise strahlend genug. Hier hat der Elektrolyt gegenüber Palladium (L*-Wert: 84) oder Rhodium (L*-Wert: 90) eine natürliche Einschränkung in der Farbgebung. Trotzdem können die offensichtlichen Vorzüge beim Einsatz als massive Zwischenschicht größtenteils ausgenutzt werden. Das Argument, dass eine finale Schicht partiell gegebenenfalls schnell durchgerieben ist, ist kein KO-Kriterium. Aufgrund der farblich angepassten Zwischenschicht ist ein Durchrieb mit bloßem Auge nicht erkennbar. Bei diversen technischen Anwendungen wie Reed-Schalter, Inkjet-Druckerfolien, Oberflächen von Katalysatoren oder Elektrolyse-Elektroden könnte ein Wechsel des bisherigen Edelmetalls ebenfalls sinnvoll sein. Neben dem wirtschaftlichen und nachhaltigen Aspekt sprechen nämlich auch funktionelle Eigenschaften für Ruthuna, wie der verminderte Funkenschlag bei stromleitenden Applikationen. Allerdings limitiert das Beschichtungsverfahren noch die breite Einsetzbarkeit in allen technischen Bereichen.

Umicore - Palladium

©umicore

Autor(en): wi

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