Mit flüssigen Metallen, Säuren und Laugen Kunstwerke schaffen

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Bei der Verarbeitung von Lack denkt man in erster Linie an Autolackierung oder industrielle Lackierung. Dabei hat das Auftragen von gleichmäßigen Farbschichten im Mikrometer-Bereich bereits etwas von Kunsthandwerk – vor allem wie es von Thomas Lehner umgesetzt wird.

Thomas Lehner sen. ist gelernter Lackierer mit fünf Meistertiteln und technischer Leiter der Lackiererei Lehner in Fürstenzell, die auf High-End-Oberflächenbeschichtungen mit Lacken, Edelmetallen und Beton spezialisiert ist. Er hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt, weiterentwickelt und immer wieder neu interpretiert. Seit vielen Jahren arbeitet er mit Materialen, die man in erster Linie nicht mit Lackiertechnik in Verbindung bringt: Edelmetalle wie Bronze, Zinn, Messing, Gold, aber auch Beton oder Naturstein wie Schiefer. Beton zum Beispiel kann im Millimeter-Bereich auf alle lackierfähigen Substrate aufgebracht werden, Edelmetalle sogar noch feiner. Thomas Lehner hat mittlerweile knapp 1.000 Muster mit unterschiedlichen Oberflächen entwickelt, die zum Teil für Luxusyachten sowie Design- und Kunstobjekte verwendet wurden.

„Jedes Objekt hat seine Oberfläche und jede Oberfläche kann noch veredelt werden“, interpretiert Thomas Lehner seinen Schaffensdrang. Da vor allem Metalle auf Umwelteinflüsse, aber auch auf Säuren und Laugen reagieren, experimentiert er immer weiter und daraus entstehen Kunstwerke. Ausnahmsweise nicht mit Pinsel auf Leinwand aufgetragen, sondern mit diversen Gerätschaften auf Aluminium-, Holzverbund- oder allen möglichen Platten. Die Form des Untergrunds spielt generell keine Rolle, diese Technik kann auch auf runde beziehungsweise andere organische Formen aufgetragen werden.

Der Entstehungsprozess seiner Kunstserie „Sea and Stone“ erfordert viel Erfahrung, künstlerisches Geschick, Gespür und natürlich den Blick für die Schönheit der Natur. Die Bilder entstehen nicht durch Hinzufügen von Farbe. Lediglich die Überlagerung von verschiedenen Metallen wie Goldbronze, Messing- und Zinnanteile sowie die chemische Reaktion von Säuren und Laugen lassen die Optik und Haptik entstehen. Und da es Thomas Lehner nie an Ideen mangelt, ist bereits eine weitere Serie in Arbeit.

Autor(en): api

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