Die Lackproduktion in Deutschland leidet in zahlreichen Marktsegmenten unter dramatischen Rückgängen. In den ersten Wochen des laufenden Jahres und im vierten Quartal 2008 ist die Lackindustrie mit überraschender Härte von der weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise getroffen worden. Dies sagte der Präsident des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL), Peter Becker, bei einer Pressekonferenz in Papenburg. Nicht nur die Inlandsnachfrage entwickle sich deutlich negativ, auch die Exporte – vor allem die indirekten Exporte – von Lacken und Farben seien stark rückläufig, so Becker. Maßgeblich seien hier die Auswirkungen der weltweiten Krise auf wesentliche Abnehmerindustrien, wie zum Beispiel die Automobilindustrie oder den Maschinen- und Anlagenbau. Insgesamt werden in Deutschland die Umsätze mit Lacken und Farben im Jahr 2009 auf 3,26 Milliarden Euro zurück gehen, so die Schätzungen des VdL. Das entspreche einem Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2008. Die Absatzmengen werden auf 1,5 Millionen Tonnen geschätzt und damit um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen. Die Erwartungen der Lackindustrie richten sich auf das zweite Halbjahr, wenn auch international wieder auf eine steigende Nachfrage gehofft werde. Voraussetzung dafür sei allerdings eine nachhaltige Erholung der Weltwirtschaft.
Autor(en): Ke