Die erfreuliche Erholung der Konjunktur und die dramatische Lage auf den Rohstoffmärkten waren die beherrschenden Themen bei der Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. (VdL) am 24. und 25. Mai 2011 in Düsseldorf. "Die Lack- und Druckfarbenindustrie hat die Krise gut gemeistert", äußerte bei der Versammlung der Präsident des VdL, Peter Becker. "Aber im Aufschwung haben wir nun ein enormes Kostenproblem." Becker spielte damit auf die in den vergangenen Monaten drastisch gestiegenen Rohstoffkosten der Lack- und Druckfarbenindustrie an. Monatliche Preiserhöhungen durch die Rohstofflieferanten, Lieferverzögerungen und Mengenbeschränkungen der gelieferten Ware beeinträchtigten die positive Grundstimmung in der Branche. Verbandspräsident Becker kritisierte die offensichtlich neue Linie der Rohstoffhersteller, nur die Lieferstrukturen außerhalb Europas auszubauen. Er nannte dies eine kurzsichtige Strategie, denn auch in Europa seien nach wie vor sehr viele Abnehmer von Lack- und Druckfarbenrohstoffen ansässig, die eine immer noch bedeutende europäische Industrie mit Beschichtungsmaterialien versorgen müssten.
Für das laufende Jahr nannte Becker ein Mengenwachstum des deutschen Lack- und Farbenmarktes von etwa drei Prozent. Dies würde dem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes entsprechen. Damit würde das Wachstum 2011 etwa dasselbe Niveau wie im Jahr zuvor erreichen. Überdurchschnittlich werden vor allem die Lackbereiche wachsen, die Produkte für exportorientierte Branchen der allgemeinen Industrie und des Fahrzeugbaus liefern. Spitzenreiter werden dabei die Abnehmerbereiche Maschinenbau und sonstiger Fahrzeugbau sein. Hinter dem allgemeinen Wachstum zurückbleiben wird neben dem Bereich Schiffsfarben vor allem der gesamte Bautenbereich, der nur ein Mengenwachstum von zwei Prozent erreichen wird.
Autor(en): Ke