Lackindustrie: Kaum Entlastung durch gesunkene Rohölpreise

Die in letzter Zeit stark gesunkenen Rohölpreise haben nur geringen Einfluss auf die Kostensituation der Lack- und Druckfarbenindustrie. Darauf weist der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie hin. Rund 50 Prozent der Kosten bei der Herstellung von Lacken und Druckfarben entfallen auf den Rohstoffeinsatz. Erdöl ist dabei der ursprüngliche Ausgangsstoff für Bindemittel und Additive. Auf Erdöl basieren auch die meisten der organischen Lösemittel in der Lack- und Farbenindustrie. Dagegen haben viele Pigmente oder die Füllstoffe nichts mit der Erdölchemie zu tun. Aber auch bei den Lack- und Farbenrohstoffen, die aus Erdöl hergestellt werden, schrumpft der Einfluss des Rohölpreises durch die Wertschöpfung auf jeder Stufe des Herstellprozesses.
In weiten Teilen der industriellen Lackierung werden heute wasserbasierende Systeme eingesetzt, deren Erdölanteil ebenfalls deutlich geringer ist als bei den früher verwendeten lösemittelhaltigen Materialien. Natürlich gibt es auch spezielle Lacke und Farben, die fast vollständig aus Erdölprodukten bestehen. Völlig "Erdöl-frei" sind dagegen nur die Naturharzlacke, also Schellacke, Ölfarben und -lacke. Der schwache Wechselkurs des Euro zum US Dollar wirkte sich verteuernd auf die Rohstoffkosten aus - schließlich werden die Vorprodukte größtenteils importiert. Auch die Energiekosten, die überwiegend aus Strom bestehen, sind für die Lack- und Druckfarbenhersteller tendenziell gestiegen.

Autor(en): Ke

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