In der Automobilindustrie gilt Polypropylen (PP) als idealer Werkstoff und macht etwa 40 bis 50 Prozent der im Automobilbau eingesetzten Kunststoffe aus. Eingeschränkt wird die Verwendung von PP allerdings durch seine unpolare Oberfläche, auf der Lacke und Druckfarben nicht haften. Die nicht lackierte Oberfläche ist jedoch schon aus optischen Gründen für die meisten Anwendungen nicht akzeptabel. Hinzu kommt die Empfindlichkeit gegen UV-Strahlung, die zu Versprödung und Abbau des PP führt. Ohne den Schutz und die ästhetische Aufwertung durch Lacke wäre dieser Werkstoff nur sehr begrenzt benutzbar. Lacke haften auf dem glatten Kunststoff aber in der Regel nur dann, wenn die Oberfläche vorbehandelt wurde. Mit einem neuen polarisierenden Lack- und Grundiersystem der Firma Polysil lässt sich jetzt auch ohne Vorbehandlung eine feste Bindung an die Oberfläche erreichen. Der Vorteil sind Kosteneinsparung durch den Wegfall der Vorbehandlung, samt hierfür erforderlicher Anlagentechnik. Nach Berechnung eines europäischen Automobilherstellers macht das zum Beispiel bei der Stoßfänger-Lackierung etwa 0,80 Euro pro Stoßfänger aus.
Autor(en): Vd