Der Präsident des Verbandes der deutschen Lackindustrie (VdL), Peter Becker, sieht durch die Verschärfung der europäischen Chemikalienverordnung REACH Zukunftstechnologien seiner Branche bedroht. Becker erklärte in Stuttgart, Deutschland sei neben den USA und Japan eines der weltweit führenden Länder in der Nanotechnologie bei Lacken. Diese Entwicklung, auf der große Hoffnungen der deutschen Industrie ruhten, dürfe nicht durch eine weitere Verschärfung der europäischen Chemikalienverordnung behindert werden. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hatte sich kürzlich für eine generelle Zulassungspflicht aller Stoffe, die Nanopartikel enthalten, ausgesprochen. Diese nachträgliche Verschärfung der Verordnung könne dazu führen, dass die zügige Weiterentwicklung von Nanolacken ins Stocken komme, befürchtet die Lackindustrie.
Da die Zulassung eines Stoffes nach REACH sehr zeit- und kostenaufwändig wäre, komme dies einer Diskriminierung einer Zukunftstechnologie des 21. Jahrhunderts gleich. Mehrmonatige Zulassungsverfahren und Registrierungs- und Zulassungskosten von bis zu 200.000 € bedeuten für europäische Unternehmen einen gravierenden Wettbewerbsnachteil auf dem Weltmarkt, betonte der Präsident des Lackverbandes.
Autor(en): Quelle: VdL