Bisher wurden Neubestellungen in der Produktion zeitlich gestreckt und Lagerbestände abgebaut. Nun wirken sich die Zuwächse bei den Auftragseingängen immer stärker auf die Produktion aus. Der Export entwickelt sich zunehmend dynamisch. Nachfolgend ein Überblick über die wirtschaftliche Situation einiger, für die Oberflächenbranche wichtiger Industriezweige.
Automobile und Nutzfahrzeuge: 2009 sind die Pkw-Märkte weltweit um vier Prozent zurückgegangen und damit weniger stark als erwartet. Der deutsche Pkw-Markt hat durch die Umweltprämie eine starke Belebung erfahren. Insgesamt wurden mit mehr als 3,8 Millionen Pkw 23 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als noch 2008. Für das Jahr 2010 ist davon auszugehen, dass die Pkw-Märkte außerhalb Westeuropas wieder leicht zulegen können. Die mit der Prämie verbundenen Asymmetrien werden im Jahresverlauf korrigiert werden. Insgesamt sollte die Belebung der Exportmärkte den Inlandsmarkt nahezu ausgleichen, so dass die Produktion in Deutschland in etwa auf Vorjahresniveau verbleiben sollte. Die größte Dynamik geht weiterhin von den Schwellenländern aus. Sehr schlecht entwickelte sich das Nutzfahrzeuggeschäft: In der Klasse über 6 Tonnen sanken die weltweiten Absatzzahlen um mehr als ein Fünftel. Auch in Deutschland gaben die Verkäufe stark nach, in der Transporterklasse um knapp ein Viertel, bei schweren Fahrzeugen sogar um mehr als ein Drittel.
Maschinen- und Anlagenbau: Der Bestelleingang im deutschen Maschinenbau war im Sommer 2009 nach einer einjährigen drastischen Talfahrt auf der Talsohle angekommen. Doch von Erholung mag noch niemand reden. Die Jahresproduktion wird 2009 ihren herausragend hohen Vorjahreswert real um rund ein Fünftel verfehlen. Im Maschinenexport mussten Einbußen von rund einem Viertel verkraftet werden. Der VDMA hält für den Maschinen- und Anlagenbau eine zögerliche Aufwärtsbewegung in den kommenden Monaten für wahrscheinlich. Allerdings wird die Produktion ihr Vorjahresniveau bis weit ins Jahr 2010 hinein noch deutlich verfehlen. Erst später im Jahresverlauf dürfte es auch wieder erste Plusraten geben, die dazu führen, dass über das gesamte Jahr gesehen in etwa der Stand von 2009 erreicht werden kann.
Bauindustrie: Das Bauhauptgewerbe hat das Krisenjahr 2009 deutlich besser überstanden als die anderen Zweige des Produzierenden Gewerbes, vor allem durch die staatlichen Konjunkturprogramme. Diese werden auch 2010 dazu beitragen, den deutlichen Einbruch im Wirtschaftsbau zumindest teilweise aufzufangen. Stabilisierend dürften sich der Wohnungsbau und der öffentliche Bau auswirken. Insgesamt ist damit im Bauhauptgewerbe 2010 mit einem Umsatzrückgang von 1,5 Prozent zu rechnen.
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie: In der Elektroindustrie ist nach einem Rückgang des Outputs 2009 um 22 Prozent für 2010 wieder mit einem Produktionsplus von drei bis vier Prozent zu rechnen. Der Umsatz in der deutschen Elektroindustrie dürfte nach 182 Mrd. Euro im Jahr 2008 in diesem Jahr auf rund 145 Mrd. Euro sinken. 2010 erwartet der ZVEI einen Wiederanstieg auf etwa 150 Mrd. Euro.Stahl- und
Metallverarbeitung: Die Produktion der Stahl- und Metallverarbeiter in Deutschland ist im November 2009 leicht um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Das Niveau des ersten Krisenmonats November 2008 wurde allerdings um 9,6 Prozent verfehlt. Der langsame und langwierige Aufholprozess setzt sich zwar fort, eine kraftvolle Belebung ist aber nicht in Sicht. Im Mittel dürfte die Produktion der Stahl- und Metallverarbeitung im Jahr 2010 um drei bis fünf Prozent wachsen.
Autor(en): Ke