Industrielle Aufträge und Produktion gehen deutlich zurück

Der in den vergangenen Monaten zu verzeichnende Rückgang der Bestelltätigkeit setzt sich fort. Nach Ansicht des BDI dürfte die Schwächephase der Industrieproduktion vor diesem Hintergrund auch in den kommenden Mona­ten anhalten. Nachfolgend ein Überblick über die wirtschaftliche Situation einiger, für die Oberflächenbranche wichtiger Industriezweige.

Automobilindustrie: In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lag das Produktionsvolumen der deutschen Konzernmarken mit gut 4,3 Mio. Pkw um 1 % über dem hohen Vorjahresvolumen. Der Pkw-Inlandsmarkt konnte sich dem gesamtwirtschaftlich schwächeren Umfeld, das durch Konsumzurückhaltung geprägt ist, nicht entziehen. Zwar wurden bis September mit 2,4 Mio. Pkw 1 % mehr Pkw in Deutschland zugelassen, angesichts der deutlichen Eintrü­bung des Konsumklimas nahmen die Sorgen der Käufer je­doch in den letzten Monaten wieder zu. Die Pkw-Nachfrage hat in den letzten Monaten darüber hinaus zunehmend unter den Finanzmarktturbulenzen gelitten. Im Nutzfahrzeugsek­tor entwickelte sich das Neuzulassungsgeschehen weiterhin erfreulich. Die Nutzfahrzeugfertigung stieg sowohl im Transporterbereich als auch bei den schweren Nutzfahrzeugen um jeweils 10 %.

Maschinen- und Anlagenbau: Nach vier Jahren kräftiger Zuwächse hat sich bisher auch 2008 noch keine wirkliche Tempoverlangsamung in der Produktion von Maschinen und Anlagen in Deutschland eingestellt. In den ersten sieben Monaten wuchs die Produktion um 8,8 %. Auch der deutsche Maschinenexport hat sich im ersten Halbjahr dy­namisch weiter entwickelt. Die Ausfuhren stiegen insgesamt um 10 %. Fast alle bedeutsamen Märkte blieben auf Wachstumskurs. Lediglich die Ausfuhr nach Japan ging um fast 12 % zurück. Die Lieferungen in die USA verfehlten ihr Vorjahresniveau nur ganz knapp. Die Kapazitätsauslastung der Branche ist nach wie vor hoch. Für die zweite Jah­reshälfte deutet sich insgesamt ein signifikantes Nachlassen der Dynamik an. Für das Gesamtjahr 2008 rechnen der BDI aber noch mit einer Produktionssteigerung von 5 %.

Bauindustrie: Die deutsche Bauwirtschaft hat sich bis zum Frühherbst 2008 in einem schwieriger werdenden gesamtwirtschaftlichen Um­feld noch gut behauptet. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe legte in den ersten sieben Monaten um 6,9 % zu, der Auftrags­eingang um 4,1 %. Die zuneh­menden gesamtwirtschaftlichen Risiken und die gesamtwirt­schaftliche Wachstumsabschwächung sorgen allerdings dafür, dass das Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 4 % im laufenden Jahr auf 2,5 % im Jahr 2009 zurückgehen wird. Real bedeutet dies für das laufende Jahr ein Wachstum von 1 %, für 2009 eine Stabilisierung.

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie: Die deutsche Elektroindustrie hat ihren Wachstumskurs in den ersten sieben Monaten 2008 weiter fortgesetzt. Der Um­satz ist um 4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dabei hat sich das Inlandsgeschäft mit plus 8 % deutlich besser entwi­ckelt als das Auslandsgeschäft (+1 %). Entsprechend der allgemeinen konjunkturellen Abkühlung sind die Auftragseingänge von Januar bis Juli mit 3 % nur verhältnismäßig moderat gewach­sen, und das Geschäftsklima hat sich weiter eingetrübt. Für 2008 er­wartet die Branche weiterhin ein Wachstum des Branchen­umsatzes in einer Größenordnung von 4 %. Vorbehaltlich der heute nicht abschätzbaren Folgen der Finanzmarktturbu­lenzen ist 2009 ein Wachstum von bis zu 2 % zu erwarten.

Autor(en): Ke

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