Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe legen von Monat zu Monat zu, haben sich aber noch nicht voll in der Produktion niedergeschlagen. Doch die Geschäftslage hellt sich nach Angaben des BDI kontinuierlich auf. Nachfolgend ein Überblick über die wirtschaftliche Situation einiger, für die Oberflächenbranche wichtiger Industriezweige.
In Deutschland übertrafen die Pkw-Neuzulassungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres mit knapp 3 Millionen das vergleichbare Vorjahresvolumen um gut 600.000 Einheiten. Auf wichtigen Auslandsmärkten ist das Erreichen der Talsohle unübersehbar. Das Nutzfahrzeuggeschäft bleibt weiter schwach. Auf dem deutschen Markt wurden seit Jahresbeginn knapp 30 % weniger Nutzfahrzeuge zugelassen. Auch die Exportmärkte sind weiterhin unter Druck. In den ersten drei Quartalen wurden rund 63 % weniger Fahrzeuge ausgeführt. Die Produktion von Maschinen und Anlagen verfehlte von Januar bis August 2009 ihr extrem hohes Vorjahresniveau um 26,1 %. Für das komplette Jahr 2009 rechnet der VDMA mit einem Rückgang der Produktion im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Fünftel. Der Auftragseingang dürfte inzwischen die Talsohle erreicht haben. Der VDMA rechnet damit, dass der deutsche Maschinenbau 2010 das relativ schwache Produktionsniveau des Jahres 2009 in etwa halten kann. Die gesamtwirtschaftliche Rezession hat 2009 auch die Bauwirtschaft erreicht, allerdings fällt der Produktions- und Umsatzrückgang deutlich geringer aus als in den meisten anderen Branchen des produzierenden Gewerbes. Während der Wirtschafts- und Wohnungsneubau deutlich unter Vorjahresniveau liegen, wird im öffentlichen Bau ein deutliches Wachstum erwartet. Hier legen seit April die Auftragseingänge zu, seit Mai auch der Umsatz. Zudem ist damit zu rechnen, dass die Konjunkturprogramme ihre volle Wirkung erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 und im Jahr 2010 entfalten werden. In der deutschen Elektroindustrie ist der Umsatz zwischen Januar und August 2009 gegenüber dem Vorjahr um 27 % gesunken. Die Kapazitätsauslastung in der Elektroindustrie ist im Juli auf 72 % der betriebsüblichen Vollauslastung gefallen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Elektroindustrie ist im September zum vierten Mal nacheinander gestiegen. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich zum neunten Mal in Folge erholt. Zwar ist zurzeit eine Bodenbildung zu beobachten, eine echte Trendwende lässt aber weiter auf sich warten.
Autor(en): Ke
