Industrie in der Wachstumsdelle

Konjunkturell steckt Deutschland in einer ausgeprägten Wachstumsdelle. Der Wachstumsmotor springt im laufenden Jahr nur schwer an, so dass das jahresdurchschnittliche Wachstum noch hinter das schon schwächliche Vorjahresergebnis zurückzufallen droht. Der BDI fordert daher von der Politik eine umfassende und nachhaltige Investitionsoffensive für den Standort Deutschland. Nachfolgend ein Überblick über die wirtschaftliche Situation in den für die Oberflächen-Branche wichtigen Industriezweigen.Die Produktion von Maschinen und Anlagen in Deutschland ist in den ersten fünf Monaten des Jahres um 4,1 Prozent gesunken. Im Auftragseingang errechnet sich für den Zeitraum von Januar bis Mai ein reales Minus im von einem Prozent. Der VDMA hat seine Prognose für die reale Maschinenproduktion im Jahr 2013 von ehemals plus zwei Prozent (Stand September 2012) auf real minus ein Prozent revidiert. Auch wenn der VDMA seine Erwartungen für 2013 insgesamt zurücknehmen musste, rechnet er nach wie vor im weiteren Jahresverlauf mit Wachstum. Die Korrektur der Prognose spiegelt lediglich die zu geringe wirtschaftliche Dynamik auf wichtigen Märkten wider. Die Exporte nach China stiegen erstmals seit April wieder an. Das gilt ebenso für die USA. Selbst das Geschäft mit den Euro-Partnerländern könnte schon bald Impulse setzen. Hier lagen die Orders in den ersten fünf Monaten des Jahres preisbereinigt um sieben Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die deutsche Automobilindustrie kann von dem Wachstum der weltweiten Pkw-Nachfrage profitieren. Der Absatz von Neufahrzeugen steigt dieses Jahr voraussichtlich in den USA um fünf Prozent, in China sogar zweistellig. Der schwache westeuropäische Markt – ein Rückgang um sieben Prozent im ersten Halbjahr – konnte hierdurch ausgeglichen werden. In den ersten fünf Monaten stieg die Weltproduktion der deutschen OEMs um drei Prozent. Die Produktion der Stahl- und Metallverarbeiter in Deutschland lag im Mai 2013 um 1,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Insgesamt liegt das Produktionsvolumen nach fünf Monaten ein Prozent unter dem Vorjahr. Das Warten auf eine konjunkturelle Belebung setzt sich fort. Die über die ersten fünf Monate kumulierten Veränderungsraten zeigen alle den gleichen Trend: Sowohl Produktion als auch Umsatz und Auftragseingang holen im Jahresverlauf gegenüber dem Vorjahr auf. Obwohl sich die Nachfrageschwäche in der Eurozone bislang fortsetzt, besteht für den weiteren Jahresverlauf Hoffnung, das Vorjahresniveau erneut zu erreichen. Während im ersten Quartal 2013 durch den anhaltenden Winter der Umsatz im Bauhauptgewerbe um zehn Prozent zurückging, sanken die Auftragseingänge nur um drei Prozent. In der Konsequenz stieg bis Ende März der Auftragsbestand mit 27,2 Mrd. Euro auf den höchsten Wert seit 1999. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie geht zur Jahresmitte weiterhin von einem nominalen Umsatzplus im Bauhauptgewerbe von zwei Prozent aus, real bedeutet dies eine Produktion auf dem Vorjahresniveau. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie ihren Vorjahreswert knapp um 0,6 Prozent verfehlt. Der Branchenumsatz war von Januar bis Mai 2013 mit 66,2 Mrd. Euro 4,4 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Die – um Preiseffekte bereinigte – Produktion gab im gleichen Zeitraum insgesamt ebenfalls um 4,4 Prozent nach. Indessen hat sich das Geschäftsklima in der Elektroindustrie im Juni 2013 weiter leicht verbessert. Auch die allgemeinen Geschäftserwartungen sind spürbar heraufgesetzt worden. 92 Prozent der Elektrofirmen rechnen mit einer anziehenden oder stabilen Entwicklung in den kommenden sechs Monaten.

Autor(en): Ke

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