Die Lindner Hotels AG ist ein familiengeführtes Hotelunternehmen mit über 30 Hotels in sieben europäischen Ländern. Eines dieser Hotels steht in Düsseldorf, mit Blick auf die Rheinaue, und besonders die Suiten in den oberen Etagen bieten neben maximalem Komfort auch eine großartige Aussicht. Mit viel Aufwand wurde hier bis 2022 die 18. und 19. Etage komplett neu designt – Lindner Architekten, Düsseldorf, und Geplan Design, Stuttgart, entwickelten das Konzept für einen neuen, ausgefallenen Look, passend zum luxuriösen Ambiente.
In den beiden Junior-Suiten sollte das unter anderem mit einer goldenen Decke umgesetzt werden. Ursprünglich war geplant, dabei mit goldener Tapete zu arbeiten, doch die hinzugezogenen Profis aus der Praxis erkannten schnell die Tücken. "Aufgrund der gewölbten Decke haben wir hier von der Tapete abgeraten", berichtet Caparol Fachmann Swen Szaghun. Und erklärt: "Der Nahtbereich wäre ein großes Risiko geworden – die großen Fenster entlang der Front hätten sogar kleinste Ungenauigkeiten sichtbar gemacht." Auch der zuständige Malermeister Wolfgang Spaan, der mit seinem Unternehmen Gebrüder Spaan Malerbetrieb bereits seit 2010 Sanierungen für die verschiedenen Lindner Hotels durchführt, sah diese Problematik. Als Alternative empfahl der Caparol-Fachmann eine Kreativtechnik, die wie gemacht scheint für diese spezielle Herausforderung: Metallocryl Perle.
Solche Kreativtechniken werden bei Caparol im Bereich Dekorative Innenwandtechniken entwickelt. Meist handelt es sich dabei um ungewöhnliche Kombinationen bereits bestehender Produkte, durch die dann ganz neue und besondere Optiken entstehen. Hier fungiert das Produkt Capadecor Metallocryl Interior als Basis, eine glänzende Dispersionsfarbe mit speziellen metallischen Pigmenten für Innenwandoberflächen. Durch die Zugabe von DisboADD 947 Glasperlen (Slidestop) erhält der metallische Effekt zusätzlich einen ganz besonderen Sparkel – so entstehen lebendige Oberflächen und je nach Blickwinkel und Lichteinfall wirken sie immer wieder neu und anders auf den Betrachtenden.
Swen Szaguhn und Wolfgang Spaan präsentierten die Kreativtechnik auf Musterplatten und das zuständige Team der Lindner Architekten war sofort überzeugt. Die Wertschätzung für externes Know-how gehört für Lindner Architekten ohnehin zur Unternehmens-Philosophie.
Wie beim Produkthersteller Caparol und der Lindner Hotels AG handelt es sich auch beim Gebrüder Spaan Malerbetrieb in Düsseldorf um ein familiengeführtes Unternehmen, mittlerweile in der dritten Generation. Der Handwerker und sein Team sind erfahrene Fachleute und versiert in Kreativtechniken, aber dieses Projekt war laut Wolfgang Spaan schon "etwas Besonderes". Und vor dem beeindruckenden Ergebnis stand eine arbeitsintensive Vorbereitung: zuerst spachteln und das Akkordvlies Z150 K aufbringen, anschließend grundieren mit Amphibolin und schließlich die Kür mit der Kreativtechnik Metallocryl Perle.
Zu viert habe man an der goldenen Decke gearbeitet, berichtet Wolfgang Spaan, um auf der großen Fläche ein optimales Ergebnis zu erreichen: "Wir hatten drei Leute auf dem Gerüst und einen, der von unten dirigiert hat. Denn man braucht Abstand, um zu sehen, wo noch nachgearbeitet werden muss." Kein einfacher Job, immerhin sind die Decken in der Wölbung 5 bis 6 m hoch und die gesamte Deckenfläche beträgt rund 90 m2 – je Suite.
Neben den imposanten goldenen Decken in den beiden Junior-Suiten entstanden in zahlreichen Räumen der obersten Etagen außerdem Wände mit intensivem Goldglanz. Das Gebäude zählt zur Stilrichtung Beton-Brutalismus und ursprünglich sollten die bestehenden Sichtbetonwände der 18. Etage elegant verkleidet werden. Für Cord Glantz, Innenarchitekt und Geschäftsführer von Geplan Design, war allerdings klar: "Die sichtbaren Betonwände gehören zur Historie des Hauses. In der 18. Etage können wir diese Geschichte wunderbar weitererzählen und in die Zukunft transportieren – indem wir sie mit einer eleganten Goldoptik toppen." Und Daniel Schwecke, Lindner Architekten, ergänzt: "Das ist uns wunderbar gelungen, mit einem überzeugenden Produkt."
Swen Szaghun empfahl Histolith Antiklasur mit eingerührten Capadecor Diamonds. Nachdem die Betonwände sorgfältig abgestrahlt waren, wurde die Lasurbasis samt glitzernden Goldpigmenten aufgetragen – und zwar in jedem Raum in einer ganz individuellen Mischung, denn die Wirkung der Capadecor Diamonds verändert sich je nach architekturbedingter Lichtsituation. Das Team der Lindner Architekten erinnert sich an einen längeren, aber sehr geschmeidigen Prozess: "Wie viel Goldstaub benötigen wir? Die perfekte Zugabe der Diamonds Effektpigmente variierte von Wand zu Wand. Aber wir wollten eben auch das perfekte Ergebnis. Herr Szaghun hat uns dabei ganz hervorragend betreut, das war super." Insgesamt loben alle Beteiligten die tolle Zusammenarbeit, alle Gewerke haben prima miteinander funktioniert. Und das Ergebnis? Der Auftraggeber ist mehr als zufrieden: "Die Gäste sind begeistert von den goldenen Wänden! Und jeder möchte sie anfassen, man kann gar nicht anders." Anfangs befürchtete der Bauherr, dass sich der Goldglanz durch das häufige Berühren abtragen könnte – aber die Sorge hat sich nicht bestätigt, alles ist noch genauso schick und edel wie am ersten Tag.
Autor(en): mak