Flexibler mit Dichtstrom-Technologie

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Um industrielle Kühl- und Tiefkühlmöbel für Supermärkte nach den Vorgaben seiner Kunden entwickeln und wirtschaftlich in Kleinserie fertigen zu können, hat der spanische Spezialist Frost-Trol eine hochmoderne Produktion in Betrieb genommen. "Früher haben wir die einzelnen Kühlmodule in Serie hergestellt und bis zum Verkauf gelagert. Heute produzieren wir genau die Elemente, die für die Bearbeitung eines Auftrags benötigt werden. Das ist hocheffizient, stellt aber auch eine enorme Herausforderung an die Flexibilität unserer Produktion dar“, so Jorge Herreros, Betriebsleiter bei Frost-Trol. Für die Pulverbeschichtung bestand die Aufgabe darin, sowohl die Vorbehandlungs- als auch die Beschichtungsphase völlig neu zu strukturieren und optimal in die Abläufe der gesamten Produktion zu integrieren. Um einen konstanten Materialfluss zu erreichen, mussten zunächst die Prozesszeiten aller Maschinen und Arbeitsschritte genau ermittelt werden. Bei deren Koordination galt es unter anderem zu berücksichtigen, dass die Werkstücke die verschiedenen Anlagenbereiche mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchlaufen. Auf Basis dieser Daten wurden in umfangreichen Simulationen unzählige Optionen und Alternativen durchgespielt und so am Ende die geeignete Konfiguration der Anlage berechnet. Das Ergebnis dieser intensiven Vorarbeiten steht in einer neu errichteten Produktionshalle in Cabanes, Spanien.

Mehr Leistung trotz reduzierter Kabinenzahl

Zentrale Elemente der Beschichtungsanlage sind die beiden Pulverkabinen von Nordson. Die Erste wurde Ende 2017 in Betrieb genommen; die zweite kam im Folgejahr dazu. Während zuvor drei konventionelle Kabinen im Einsatz waren, konnte durch die HDLV(High-Density, Low-Velocity)-Dichtstrom-Technologie trotz reduzierter Kabinenanzahl die Leistungsfähigkeit enorm gesteigert werden. Die acht Automatik-Pistolen (Encore HD) erzeugen eine weiche Pulverwolke, die mit geringer Geschwindigkeit auf die Werkstücke trifft und sich gleichmäßig darauf verteilt. Beschichtet wird in der Regel mit einer Schichtdicke von 60 bis 70 µm. Die homogene Oberfläche und die hohe Beschichtungsqualität machen Nacharbeiten weitestgehend überflüssig. Ein weiterer Vorteil liegt in der schnellen Reinigung: "Wir sind mit diesem System auf bis zu 40 Produkt- und Farbwechsel am Tag vorbereitet“, berichtet Herreros. "Das ist nur dann wirtschaftlich darstellbar, wenn die Stillstandzeiten minimal sind.“ Alle Anlagenbereiche sind im Sinne von Industrie 4.0 miteinander vernetzt, kommunizieren und ergänzen sich zu einer vollautomatischen Produktion. Dies ermöglicht es, sich von der Serienproduktion abzuwenden und die verschiedenen Module eines Kühlsystems ausschließlich nach Bedarf projektorientiert herzustellen.

Der vollständige Beitrag ist in der JOT 04/20201 erschienen.

Autor(en): Nordson Deutschland

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