Voll automatisierte Lackieranlagen mit Robotern bieten eine hohe Flexibilität bei reduziertem Personalbedarf. Fällt jedoch der Lackierroboter aufgrund einer Störung aus, sind die Folgen oft besonders gravierend. Durchschnittlich bedeutet ein Roboter-Ausfall einen circa achtstündigen kostenträchtigen Stillstand, der die gesamte Linie in der Prozesskette ausbremsen kann. Meist sind erfolglos verlaufende Versuche der Selbsthilfe vorausgegangen und wertvolle Zeit verstrichen, bis der Service-Experte eintrifft. Der Gesamtverlust infolge eines Roboter-Ausfalls übersteigt in vielen Fällen deutlich die Investitionskosten für einen Roboter und reicht bis zu nachhaltigen Image-Schäden. Mit Advanced Remote Diagnostics erarbeiteten die Entwickler von ABB Robotics eine Lösung, die im Vorfeld potenzielle Störungen verhindern soll. Die Technologie basiert auf dem Fern-Überwachen und Protokollieren der wesentlichen Funktionsparameter. Frühzeitig empfängt der Anwender von der ABB-Service-Zentrale differenzierte aussagekräftige Warnsignale, sobald der Roboter im kritischen Bereich arbeitet. Auf diese Weise reduziert sich die Reaktionszeit im Servicefall drastisch. Oft kann eine Störung, die sonst einen Ausfall verursachen würde, ganz abgewendet werden. BMW in Landshut gehört zu den ersten Anwendern der neuen Technologie. Hier wird das Ferndiagnose-System für Lackierroboter in der Kunststoff-Lackiererei eingesetzt. JOT berichtet in der Juni-Ausgabe, die am 28. Mai 2010 erscheinen wird, über die Erfahrungen der Lackier-Fachleute von BMW mit dem neuen System.
Autor(en): vd