Der Anlagenbauer Dürr baut für Volkswagen Poznan Sp.o.o. eine komplette Lackiererei für den Nachfolger des Volkswagen Crafter. Der ressourcenschonende Eco+Paintshop am Standort Wrzesnia verbraucht besonders wenig Wasser, Energie und Material. Es handelt es sich um eines der größten Projekte der Dürr-Firmengeschichte. Volkswagen Nutzfahrzeuge hat den Eco+Paintshop im zweiten Quartal 2014 bei Dürr in Auftrag gegeben. Als Generalunternehmer liefert Dürr nicht nur die Lackierausrüstung, sondern übernimmt auch die Verantwortung für die Erstellung des Gebäudes. Bei der Anlagentechnik liefert Dürr die Tauchbäder für den Grundlack ebenso wie eine Füller-, zwei Basislack- und zwei Decklacklinien mit den zugehörigen Spritzkabinen, den Trocknern, der Fördertechnik, der Abluftreinigung und den Arbeitsplätzen.
Bereits in der kataphoretischen Tauchlackierung legen Dürr und Volkswagen Nutzfahrzeuge Wert auf Nachhaltigkeit. Hier kommt die energiesparende und ausfallsichere KTL-Lösung EcoDC MACS zum Einsatz. Die Technologie erzeugt mit ihrer modularen Anodensteuerung ein mit der Karosse mitlaufendes Spannungsprofil im Tauchbad. Dieses Konzept zur zielgenauen Strom- und Spannungsversorgung bewirkt mit seiner innovativen Leistungselektronik eine signifikante Reduzierung des Energiebedarfs und eine Steigerung der Beschichtungsqualität der Karosserie. Den Transport der Karossen durch die Tauchbäder übernimmt eine der längsten je gebauten Pendelförderanlagen.
Für den automatischen Lackauftrag sorgen 36 Lackierroboter. Durch effiziente Hochrotationszerstäuber und Farbwechsler benötigen sie weniger Lack als herkömmliche Systeme. Weitere 18 Roboter installiert Dürr für Nachtabdichtung und Unterbodenschutz.
Die Durchlauftrockner sind für komplexe Karosseriestrukturen und niedrige Abgastemperaturen ausgelegt. Die Abluftströme aller Trockner werden über die integrierte Nachverbrennung Ecopure TAR gereinigt, die über eine Wärmerückgewinnung verfügt. Danach wird die Abluft wieder zur Trocknerbeheizung genutzt.
Der Einsatz des EcoDryScrubber mit Umluftführung senkt das Abluftvolumen der Lackierkabinen. Die dennoch entstehende Abluft wird mit einer Aufkonzentrierungsanlage des Typs Ecopure KPR gereinigt. Diese ist sehr kompakt ausgeführt, da die vorgeschaltete Trockenabscheidung die Abluft bereits stark konzentriert und effizient filtert. Durch die Kompaktbauweise sinken die Investitionskosten für das Abluftsystem um 60 Prozent. Der Energiebedarf für die Abluftreinigung reduziert sich durch die Kombination EcoDryScrubber / Ecopure KPR um 80 Prozent, die Lösemittelemissionen sinken gar um 90 Prozent. Die Produktion des Volkswagen Crafter Nachfolgers wird im Herbst 2016 in Polen beginnen.
Autor(en): Vd