CO2-Zielsetzung droht die Automobilindustrie zu ersticken

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Europäische Autohersteller, die bereits schweren Zeiten gegenüberstehen, müssen in den nächsten sechs Jahren damit rechnen, dass weitere regulative Maßnahmen eingeführt werden. Laut Verordnung sollen die Kohlendioxidemissionen aller Neuzulassungen um 130 gr/km reduziert werden. Autohersteller sind gefordert, die Emissionen in diesem Zeitraum um 18 % zu reduzieren.

Die EU-Entscheidung kam nach signifikantem Druck seitens der Umweltschützer unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Automobilindustrie einer unsicheren wirtschaftlichen Zukunft gegenübersteht. Die Kommission hat eine weitere Reduzierung der Emissionen bis zum Jahr 2012 angekündigt und damit einen Zeitrahmen festgelegt, welcher der globalen Erwärmung und dem Umweltschutz die höchste Priorität einräumt.

"Dieser Deal stellt einen Kompromiss zwischen den Anliegen der Umwelt und den Bedürfnissen der zurzeit ganz massiv in Mitleidenschaft gezogenen Automobilindustrie in ganz Europa dar", meinte MEP Martin Callanan gegenüber Reuters in Dezember.Die Genehmigung der Verordnung seitens des EU-Parlaments und aller 27 Mitgliedsstaaten ist noch ausständig, obwohl nur geringe Änderungen zu erwarten sind.

Diese Verordnung wird sich auch auf die in der Autoherstellung verwendeten Materialien auswirken. Entsprechend der verbindlichen Vorgabe der EU-Kommission muss der CO2-Ausstoß auf den Durchschnittswert von 130 gr/km begrenzt werden; dieser Zielwert soll durch eine leichteres und effizienteres Fahrzeugdesign, Verbesserungen bei der Motorentechnik, Biobrennstoffe, effizientere Getriebe, Reifen und Klimatisierung erreicht werden.

Wie sollen Hersteller diesen Anforderungen nachkommen?

Autohersteller müssen nach Unternehmen und Partnern suchen, welche die Kompetenzen, das Fachwissen und die Produkte bereitstellen können, die sie benötigen. Sie müssen mit Organisationen zusammenarbeiten, die über Erfahrungen in der Anwendung von Hochtechnologie verfügen und neue innovative Lösungen in den Bereich Metalle und Legierungen sowie auf dem Gebiet der Schweiß- und Fügetechnik bieten können. Genau diese Unternehmen sind es, die der Automobilindustrie helfen werden, die Zielsetzung der neuen EU-Verordnung zu erfüllen.

Mit 60 % der europäischen Investitionen aus dem Ausland im Automobilsektor ist Großbritannien in den Bereichen Hochtechnologie, Innovation und Design allen voran.
Yorkshire und Humber ist für einen großen Teil des britischen Erfolgs in diesem Sektor verantwortlich und heute fast konkurrenzlos auf dem Gebiet der Autoteilezulieferung und -technik.

In der Region angesiedelt ist der Advanced Engineering Park (AMP), eine 40-Millionen-Pfund-Anlage in Sheffield (die einstige Stahlstadt) mit wegweisenden Forschungs- und Produktionsorganisationen, die neue Technologien für Unternehmen wie Boeing, Airbus und BAE Systems entwickeln. Die einzigartige Anlage beherbergt die größte Rührreibschweißmaschine der Welt und Europas führendes und aufwändigstes Titanium Vacuum Melting-System zur Herstellung von Titangussteilen.

Das National Metals Technology Centre (NAMTEC), Design Modelling and Stimulation Centre (DMS) und das Advanced Manufacturing Research Centre (AMRC) sind ebenfalls im AMP angesiedelt. In Zusammenarbeit mit wichtigen regionalen Universitäten und angesehenen Unternehmen wie TWI und Corus entwickeln diese Organisationen neue Technologien für die Automobilindustrie. Die im Forschungspark entwickelten Technologien werden auch in der Formel Eins und bei Rolls Royce eingesetzt.

Die Region nimmt auch eine führende Rolle in der Entwicklung von nachhaltigen Brennstoffen der nächsten Generation für die Automobilindustrie ein; in einer Partnerschaft zwischen BP und DuPont und Associated British Foods wird eine 200-Millionen-Pfund-Anlage zur Herstellung von Biobrennstoffen errichtet. Die Anlage in Hull soll jährlich 420 Millionen Liter Bioethanol herstellen und die zukünftige Entwicklung in diesem neuen Technologiebereich vorantreiben.

Da sich der Stichtag 2012 immer schneller nähert, müssen Autohersteller intensiver nach innovativen Lösungen zur Produktion einer neuen Generation von brennstoffeffizienten Fahrzeugen suchen. Unternehmen, die in Yorkshire und Humber investieren und sich die einzigartigen Fachkenntnisse und Fachgebiete und umfassende Infrastruktur zunutze machen, werden schon bald den Schlüssel zu schlankeren, leichteren und grüneren Fahrzeugen besitzen.

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