Das BMW Werk in München verfügt seit kurzem über eine der modernsten Lackierereien der Automobilindustrie. Die am 31. Mai 2017 offiziell in Betrieb genommene Anlage arbeitet nicht nur hocheffizient, sondern setzt auch hinsichtlich einer nachhaltigen Produktion Maßstäbe. Sie ist mit einem Investitionsvolumen in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro Teil eines umfangreichen Zukunftspaketes für das Werk München. Künftig werden rund 700 Mitarbeiter täglich bis zu 1000 Karosserien der BMW 3er und 4er Baureihe lackieren.
Die neue Lackiererei setzt bei der Anlagentechnik auf die im BMW Produktionsnetzwerk erprobte und bewährte, füllerlose IPP-Technologie (Integrated Paint Process). Im Gegensatz zu konventionellen Lackierverfahren entfallen das Auftragen und Trocknen der Füllerschicht. Durch den Wegfall des kompletten Füllerauftrags sinken der Erdgasverbrauch und die CO2-Emissionen um rund die Hälfte, der Stromverbrauch um 27 Prozent. Einen weiteren Beitrag im Sinne von Clean Production liefert die Trockenabscheidung. Milan Nedeljkovic, Leiter BMW Group Werk München: "Die Lackierstraßen werden somit noch umweltfreundlicher. Ein Aspekt, dem aufgrund der Lage unseres Werkes inmitten Münchens eine besondere Bedeutung zukommt."
Die neue Lackiererei nutzt im Zuge der Digitalisierung verstärkt die Vorteile intelligent vernetzbarer Systeme. Diese erhöhen die Flexibilität in den Prozessabläufen, lassen sich problemlos auf variable Losgrößen anpassen und ermöglichen eine vorausschauende automatisierte Instandhaltung und Qualitätssicherung. So perfektionieren intelligente Prüfsysteme das Erscheinungsbild der lackierten Karosserien und sorgen für ein hohes Maß an Qualität. Erstmalig setzt BMW eine vollautomatisierte Qualitätskontrolle in einer ihrer Lackierereien ein. Roboter scannen dabei die komplette äußere Fahrzeugoberfläche. Das System ist in der Lage, selbst Fehler zu erkennen, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Die so gewonnenen Daten liefern außerdem wertvolle Rückschlüsse auf die Präzision vorgelagerter Lackierprozesse. Diese können laufend optimiert, Fehlerpotenziale rechtzeitig erkannt und Nacharbeit vermieden werden.
Bild: Feierliche Eröffnung der neuen Lackiererei durch (v.l.n.r.) Dr. Milan Nedeljkovic, Leiter BMW Group Werk München; Ilse Aigner, Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie; Oliver Zipse, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Produktion und Manfred Schoch, Vorsitzender Gesamtbetriebsrat BMW AG; BMW Group Werk München.
Bild: BMW Group
Autor(en): ke