Technische Sauberkeit wird spezifischer und anspruchsvoller

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Es war noch eine gute Zeit, als die Automobil- und Zulieferindustrie Fertigungskapazitäten für Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren ausbaute und regelmäßig in neue Reinigungsanlagen investierte. Kapazitäten werden in der Branche inzwischen wieder auf- und ausgebaut, allerdings für die E-Mobilität. Aus diesem Trend resultiert insbesondere bei Automobilzulieferern ein komplett verändertes Produktportfolio. Und damit wandeln sich auch die Anforderungen an die Reinigung. Dass partikuläre Sauberkeitsspezifikationen stabil erfüllt werden, wird in allen Industriebereichen branchenspezifisch vorausgesetzt und ist auch machbar. Allerdings sind für diese Aufgabenstellungen in der Elektromobilität häufig noch keine Grenzwerte definiert, man orientiert sich an den Vorgaben für Verbrennerkomponenten. Gleichzeitig scheint nicht selten das Prozessverständnis verloren gegangen zu sein, dass für die Einhaltung partikulärer Sauberkeitsanforderungen Voraussetzung sind. Die Beratung entlang der Fertigungskette durch die Anlagenhersteller nimmt daher an Bedeutung zu. Dies trifft auch zu, wenn es um die technische Sauberkeit im Bereich der filmischen Verunreinigungen geht. Sie spielen beispielsweise durch veränderte Füge- und Beschichtungsprozesse in der Elektromobilität eine qualitätsentscheidende Rolle. Deutlich höhere Anforderungen stellen hier jedoch die derzeitigen Boom-Branchen wie die Halbleiterzulieferindustrie, die Hochvakuum- und Sensortechnik und die Medizintechnik. Kunden aus diesen Industriebereichen suchen häufig einen Partner auf Augenhöhe, der sie in allen Belangen der technischen Sauberkeit unterstützt. Auf Seiten der Anlagenhersteller erfordert dies Mitarbeitende mit umfangreichem Wissen über die in der Branche üblichen Normen und Anforderungen sowie einem ausgeprägten Verständnis der Fertigungsabläufe.

Energieeffizienz und Klimaneutralität

Durch steigende Energiepreise und eine ungewisse Versorgung mit fossilen Brennstoffen hat das Thema Energieeffizienz in den letzten Monaten deutlich an Brisanz gewonnen. Ansätze um Energie einzusparen, bieten verbesserte mechanische Verfahren und effektivere Trocknungstechnologien, mit denen vorgegebene Sauberkeitsspezifikationen schneller erfüllt werden können. Darüber hinaus kann die Energieeffizienz durch den Einsatz von Wärmetauschern, Wärmepumpen und weiteren Systemen zur Verbrauchsreduzierung sowie Software-Lösungen für ein optimiertes Energiemanagement verbessert werden. Alternative Reinigungsverfahren ohne energieintensive Erwärmung von Reinigungs- und Spülbädern sowie Teiletrocknung bieten ebenfalls Einsparpotenziale. Möglichkeiten zur Verbrauchsreduzierung liegen auch in der Veränderung der Prozessparameter in einem definierten Toleranzbereich. Sie werden meist entsprechend einem Worst-Case-Bauteil festgelegt, daher gilt es, mit einem möglichst gering verschmutzten Bauteil in die Anlage zu fahren. Das führt zu den Vorprozessen, wobei jeder Fertigungsschritt vor der Reinigungsanlage unter die Lupe zu nehmen ist. Eine Dienstleistung, mit der Anlagenbauer ihre Kunden beim Energiesparen unterstützen können. Als nächster Schritt ermöglicht ein Monitoring in der Reinigungsanlage, den Reinigungsfortschritt festzustellen und die Entscheidung zu treffen, ob der Prozess beendet werden kann oder eventuell verlängert werden muss.

Den kompletten Beitrag lesen Sie im JOT Special Industrielle Teilereinigung.

Autor(en): Doris Schulz, Fachjournalistin, Stuttgart

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