Auf dem Weg zur Teilereinigung 4.0

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In dem vom Fachverband Industrielle Teilereinigung (FiT) initiierten Forschungsprogramm "QSRein 4.0" soll in verschiedenen Entwicklungsprojekten nach Ansätzen für die Digitalisierung der Reinigungsprozesse gesucht werden. Die Aufgabe besteht im ersten Schritt darin, die noch relativ junge Disziplin der Reinigungstechnik auf eine neue Stufe zu heben. Das heißt, sie von der bislang erfahrungsbasierten zu einer wissensbasierten Prozessführung zu entwickeln, um hierüber Anknüpfungspunkte für die Kommunikation mit der Fertigungsperipherie und die digitale Vernetzung zu schaffen. Ein Blick auf die momentane Situation der wässrigen Teilereinigung zeigt, dass weder Anlagentechnologie noch Chemie oder Verfahren eigenständig wahrnehmen, wann die Reinigungswirkung der Bäder nachlässt und auch keine automatisierte Reaktion darauf möglich ist. Nach wie vor kommen Anlagenbetreiber nicht umhin, die Reinigungsbäder manuell zu beobachten und einen Badwechsel vorzunehmen. Dies erfolgt aktuell auf Basis von Erfahrungswerten, nicht aber aufgrund vergleichbarer Kennzahlen oder Signale seitens der Technik. 

Eine Voraussetzung für Reinigung 4.0 sind verifizierte Daten über ein vernetztes Selbstmonitoring, das den Badwechsel zentral abrufbar ankündigt, so dass die Maschinenverfügbarkeit planbar wird und die vor- und nachgelagerten Prozesse darauf reagieren können. Weiter gedacht, würde die Maschine eigenständig einen Badwechsel anstoßen und damit die Reinigungswirkung beziehungsweise die Qualität der Teile konstant stabil halten. Ebenso würde die gesamte Fertigungskette, vom Materialfluss bis hin zu den vor- und nachgelagerten Prozessen darauf vernetzt reagieren. Zusammen mit SEW Eurodrive, dem führenden Hersteller für Antriebstechnik, entwickelte Mafac eine Pilotanlage, die seit April 2019 am SEW-Standort Forbach in Frankreich am Start ist und erste Erkenntnisse für die Digitalisierung liefert. Die Versuchsanlage umfasst zwei Spritzreinigungsmaschinen mit Einbad-Technik, die an einen Roboter und eine Produktionsanlage für Getriebegehäuse gekoppelt sind.

Autor(en): Wi

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